Scharanser Zwischenruf

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Linard Bardill

Strategien wider das Verdrängen

Die Aufhebung der Massnahmen war überfällig. Es blieb fast nur noch das Argument des LongCovid. Doch das sticht nicht. Es ist der falsche Ansatz, ein ganzes Land, ganze Kontinente lahm zu legen, um Risikogruppen zu schützen. Erstens funktioniert das nur schlecht und zweitens sind die Kollateralschäden massiv grösser als die Schäden durch LongCovid. Ich denke an die Jugendlichen, die grosse psychische Probleme haben, und jetzt ein Zeichen der Öffnung dringend brauchten, an die Alten die sterben - noch immer - ohne ihre Liebsten. 

Weltweit gesehen ist der Hunger und die extreme Armut wegen der Massnahmen gewachsen wie in den letzten 30 Jahre nicht mehr. Die UNICEF rechnet mit 700 Millionen in die extreme Armut gestossenen Menschen im globalen Süden. Alles wegen der Massnahmen für die Menschen im Norden.

Es sind Fehler gemacht worden in diesen 2 Jahren, Spaltung und Zwang, Fehlinformationen, Verunglimpfung. Ein grosser Fehler war die Vernachlässigung des LongCovid Phänomens durch das Gesundheitswesen. Statt Abteilungen, Kliniken und Spitäler aus Spargründen zu schliessen, hätte der Bund und die Kantone Forschungszentren einrichten können, in denen LongCovid untersucht und Gegenstrategien entwickelt worden wären. 

Für die Shareholder der Swiss hatte der Staat Geld, für die Leute im Gesundheitswesen nicht. LongCovid ist auch eine Problematik der fehlenden Krankheitsbegleitung im Anfangsstadium. Wer positiv getestet war, wurde in die Isolation geschickt und wird es immer noch. Keine medizinische noch psychologische Begleitung. Hauptsache wegsperren. Diese Vernachlässigung hat in vielen Fällen zu schweren Verläufen, zu Verzweiflung und zu LongCovid geführt. 

Es liest sich wie ein Hohn, wenn sich die IV nun schwertut, gravierende Fälle von LongCovid als Grund für eine Rente anzuerkennen. Die Gesundheitspolitik hat keinen guten Job gemacht. 

Die Frage nach dem Grund, warum das Triggern der Panik so gut funktioniert hat, hat mit unserem Umgang mit Krankheit und Sterben zu tun. Wir tun so, als ob es eine Option wäre, ewig zu leben. Und ist einer krank, wird er so lange allein gelassen, bis er von allein gesund wird oder ins Spital muss. 

Die Kirchen haben gerade darin vielfach versagt. Ich kenne Menschen, die nicht an die Abschiedsfeier ihrer Liebsten gehen durften, weil sie kein Zertifikat hatten. Es gab zu wenig kritische Auseinandersetzung mit dem Versammlungsverbot. Die Kirche muss in der Not Notwendiges tun. Stattdessen hat sie geschwiegen. Weil auch sie am Tropf des Staates hängt?

Versöhnung ist möglich. Aber keine voreilige. Die Kirche wäre ein guter Ort, die Medien auch, unsere Parlamente dito. Es muss eine/mehrere PUKs geben, die untersuchen, was gut und was schiefgelaufen ist, damit wir nächstes Mal nicht wieder wie eine aufgescheuchte Hühnerschar reagieren. 

 Demokratie ist kein Zustand, sondern die Übereinkunft der Bürger über das Gesellschaftsleben in Form einer Verfassung. Sie ist ein gegenseitiges Versprechen, das ständig erneuert werden muss. Darum ist es wichtig, dass wir uns an diese Verfassung und an dieses Versprechen erinnern und es von den Politikern, den Behörden, und den Medien immer wieder einfordern. Die Politiker wechseln, das Volk bleibt.

 Die Zwischenrufe aus Scharans gehen weiter. Infos unter Youtube: Stichwort "Zwischenrufe Linard Bardill und Timon Böhm im Gespräch»" danke für ihre Treue.

 

 

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