Scharanser Zwischenrufe
Demokratie? Ja, aber wie?
Linard Bardillüber die richtige und falsche Seite
Sind sie für Biden? Ist er ihr Hoffnungsträger? Sind sie auch gegen Trump? Ist er ihr Prügelknabe?
Was für ein Gefühl gibt es, wenn man selber auf der richtigen Seite steht? Was bewirkt es, wenn man auf der falschen, oder sagen wir der Verliererseite steht?
Wussten sie, dass Joe Biden entscheidend dazu beigetragen hat, dass die Amerikaner mit der erlogenen Begründung , Sadam habe Massenvernichtungswaffen den Iraq bombardieren konnten? Er ist mitverantwortlich für mehr als 1 Million Toter. Er war Senator von Delaware und führte die Befragung der FBI Agenten so zielstrebig und tendenziös durch, dass er die gefakten Beweise bekam.
Wussten sie, dass Donald Trump keinen einzigen Krieg begann in seinen 4 Jahren amerikanischer Präsidentschaft?
Wissen sie, wie viele Kill List Barak Obama für die ferngesteuerte Drohnen- Ermordung von Menschen unterschrieben hat? 542 gibt Wikipedia an. Im Iraq und Iran kamen dabei tausende von Zivilisten ums Leben.
War Obama nicht eine Lichtgestalt? Waren sie damals nicht auf der Seite des dunkelhäutigen Präsidenten, also auf der richtigen?
Wenn Trump Bewunderer behaupten, Trump habe weniger Killing Lists unterschrieben, dann ist das falsch. Die Trumpregierung hat mit unbemannten Drohnen drei – vier Mal mehr Menschen getötet als ihre Vorgängerin. Also sind wir da mit der Trumverachtung zum Glück wieder auf der der richtigen Seite.
Sein Twitteraccount wurde gesperrt. Ein Sieg der Demokratie. Oder nicht? Demokratie bedeutet doch freie Meinungsäusserung. Der Putinkritiker Nawalni sagte, diese Sperrung sei für die Demokratie eine Katastrophe.
Doch Demokratie ist doch immer richtig, oder?
Nun, es wäre nötig, die Landwirtschaft sofort auf biologisch umzustellen, die Massentierhaltung abzuschaffen, die Arten zu schützen, die grossen Konzerne an die Kandarre zu nehmen, es wäre Zeit mit radikalen Massnahmen unser Klima vor dem Kolaps zu schützen, wir müssten Suffizienz lernen, neue positive Visionen entwickeln, wie das Leben auch ohne Overkill von Konsum lebenswert sein kann. Doch die Demokratie lässt das nicht zu, verhindert es geradezu.
Die Gewählten denken an ihre Wiederwahl. Sie werden kaum Massnahmen treffen, die ihre Wähler verärgert. Von demokratisch gewählten Politikern ist einiges zu erwarten, aber höchstens im Horizont von 4 Jahren. Wir bräuchten ein System, das auf 40 Jahre hinaus denkt und handelt.
Also wenn wir jubeln, dass die US-Demokratie gesiegt hat, können wir uns zwar auf der richtigen Seite fühlen, ob wir damit auch recht haben, ist offen. Denn nur wenn das Leben auf lange Sicht hinaus gewinnt, hätte diese Wahl wirkliche Gewinner.
Joe Biden ist hoffentlich etwas altersweise geworden und heute bereit, sich nicht nur für Kriege und Schwarzgeldparadiese, wie seine Wahlheimat Delaware, stark zu machen, sondern für diese Erde, ihre Wesen und die Menschen. Auch für die Heere der Verarmten, die nichts anderes sind als der Kollateralschaden des amerikanischen Traumes.
Uns in Europa wünsche ich, dass wir nicht immer zuerst auf die richtige Seite stehen wollen, bevor wir anfangen zu denken.