Scharanser Zwischenrufe
Ist Covid ein Gesprächsangebot der Biosphäre?
Linard Bardill
Auswege aus der Problemtotschlagfalle
Ich schlittere durchs Internet und lasse mich von Facebook einspinnen. Es kommen Triumpfgefühle auf, Empörung oder Verzweiflung. Zurück bleibt jeweils ein gerüttelt Mass an Leere und das Gefühl, meine Zeit vertan zu haben.
FB rührt in einem Topf immer so lang, bis die Suppe ungeniessbar wird. Zum Beispiel zur Abstimmung über das Covidgesetz. Die Meinungen sind so in Stein gemeisselt, dass es für die Befürworter kein Zurück mehr gibt und die Ablehner sich schon jetzt die Wunden lecken können.
Was nach dieser Abstimmung aber bleiben wird, sind offene Fragen. Wie ist es so weit gekommen, dass wir bereit sind, dem Bundesrat bis 2031 Vollmachten zu überlassen, die das Zeug haben, unserer Demokratie auszuhebeln? Wir sind bereit, das Parlament und das Volk für 10 Jahre auszuschalten, wenn es um Reaktionen auf eine statistisch gesehen geringe Gesundheitsgefährdung geht. Wovor haben wir so tierische Angst?
Tatsache ist, dass wir in den letzten 30 Jahren von Zoonosen betroffen waren, wie nie zuvor. Zoonosen sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen überspringen: Aids, Ebola, Borreliose, Grippen, Corona, die Liste ist lang.
Durch die Zerstörung der Natur, ist der Mensch immer näher an die wilden Tiere herangekommen, die Folgen sind Zoonosen. Unsere Lösung: Erreger auszurotten, Wir sind Spezialisten im Probleme lösen. Wir analysieren und schaffen sie aus der Welt, zB mit den CO2 ausstossenden Autos. Der Entscheid auf Elektroautos umzustellen, kreiert aber eine solche Vielzahl neuer Probleme, dass einem jetzt schon schwindlig wird.
Man erkennt eine Pandemie und versucht die direkte Ursache zu eliminieren. Wenn das nicht gelingt, nimmt man den Vorschlaghammer. Anstatt uns zu überlegen, ob wir selber Teil des Problems sind, schlagen wir es lieber im Äusseren tot.
Wir können Covid nie besiegen, schon gar nicht, solange die reiche Welt an der 3. Therapiespritze ist und der globale Süden noch nicht einmal ihre vulnerablen Gruppen schützen kann. Abgesehen einmal von der Tatsache, dass sich dieses Virus offensichtlich nicht wegimpfen lässt. Wir dürfen Strategien gemeinsamer Weisheit entwickeln, statt uns in Streitereien über Tunneblickanalysen für Probleme, deren Ursache wir selber sind, zu verkeilen.
Wir gehen gemeinsam durch diese Zeit, ob wir das wollen oder nicht, wenn möglich in einer Weise, ohne das ganze Haus zu demolieren, um die gefährliche Mücke umzubringen. Denn, was auf uns zukommt, wird mehr an kollektiver Weisheit von uns fordern, als diese im Verhältnis zu früheren und kommenden Krankheiten ungleich sanftere Corona-Zoonose.
Erlauben sie mir, einen Versuch?
- Wir sind Teilhaber an einer schier endlosen Vielfalt von Leben auf diesem Planeten, und nur in der Würdigung dieser Tatsache, haben wir ein Recht und eine Chance, weiter unseren Platz in der Biosphäre einzunehmen.
- Diese Biosphäre ist von unzähligen Lebewesen bevölkert, die mit uns in ein Gespräch treten können, und wir mit ihnen. Wäre es möglich, solche Gesprächsangebote wahrzunehmen, ohne den Gesprächspartner zur Sicherheit erst einmal auszuschalten und ohne unser Bedürfnis auf Selbstbehauptung aufgeben zu müssen?
Könnte es sein, dass auch eine Zoonose ein Gesprächsangebot dieser Vielfalt an uns Menschen ist? Wollen wir damit beginnen, ein ebenbürtiges Gespräch mit der Erde aufzunehmen und das Leben als eine gemeinsam geteilte Lebendigkeit zu begreifen?
