Lyrik und Lieder

Terra pels Reis / den Füssen ein Grund

Den Füssen ein Grund / Terra pels Reis
romanisch und deutsche Gedichte und Lieder


in den letzen 10 jähren schrieb Linard Bardill Gedichte auf deutsch und romanisch. Aufmerksamkeit und Begeisterung schwingen darin über die Beständigkeit des Wandels. Dazu Lieder aus dem Vagantenkarren. Unzeitiges zur richtigen Zeit. Begegnungen jenseits der Verfügbarkeit. Das gleichnamig Büchlein ist in der editura chasa rumantscha  erschienen.

"Dem Risiko des Daseins ist nur in der Beziehung zu begegnen." M. Ott

Eschensterben
Weisst du – nachts – wenn der Mond
durch die Wolken guckt
gehe ich manchmal hinaus auf den Hügel
und spreche mit der Esche
 – sie ist ein Weibchen –

Ich hätte sie vor Jahren
fast umgehauen
der freien Sicht wegen
nun bin ich froh
dass mir jemand zuhört
ich berühre sie am Stamm
und frage sie
wie die Dinge denn so stehen
aus ihrer Sicht als Esche

sie sagt Frühling
vor allem Frühling
den Rest erspare sie mir einstweilen
gas ist gut denke ich
der Rest kommt 

ohnehin


Mia chanzun

Davant chasa il bügl
davo mai il chamin
l’aua sbarbuoglia
il fö schloppina
meis impissamaints svoulan vers mai
là ingio cha jau presüm cha jau sia
là ingio cha meis amis fan guardgia
tanter flomma ed aua
il bös-ch, la plövgia  

mia chanzun



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Bardills Abendprogramm

Fort 1

Linard Bardill singt Lieder aus dem poetischen Open up. Er bringt unaufhaltsam Geduld zur Sprache, Geduld mit den Dingen, die da kommen und nicht aufzuhalten sind, Geduld mit uns Menschen, die wir leben, als ob es immer so weiter ginge und Geduld mit sich selbst, zwischen Taumel und Verzweiflung, zwischen Tanz und dem Ruf des Arvenhähers.
Linard öffnet unsere Fenster und gemeinsam hören wir dem Wind zu, wie er in den Bäumen von den Äonen der Erde singt, und wir tasten uns an das das Auge des Sturms heran, die Mitte, die alles bewegt und in der alles zur Ruhe kommt.
Der Weg aus der Zeit, aus der wir bald kommen, ist weder ein Zurück zur Normalität noch das Vorwärts zum grossen Reset. Der Weg entsteht im Hiersein, bei den Vögeln im Wind, bei den kilometerlangen Rizomen der Pilze und in der Kraft, die in den Sternen und den Schneekristallen schwingt.